Wie schwer doch ein „NEIN“ ist!
Ich war der geborene Ja-Sager! Mich konnte jeder um alles bitten…und ich stand zur Verfügung! Ich kam an den Punkt, mich ausgelaugt zu fühlen, aber auch merkte ich, dass es doch einige gab, die meine Gutmütigkeit ausnutzten!
Und letztlich stand ich nicht zu MEINEN Bedürfnissen!
Hallo Nic, auch hier komme ich nicht umhin nochmal was zu kommentieren! 🙂
Genau mit diesem Sprachfehler hatte ich auch mein Leben lang zu tun, wollte es immer allen recht machen und konnte auch nicht “Nein” sagen, woran ich aber auch gearbeitet hab.
Auf andere wirkt das vielleicht manchmal seltsam, so auch für meine Mutter, die stets für andere da ist und dies wohl auch auf andere projiziert, von denen (zumindest von mir) sie dann indirekt das Gleiche erwartet. Bedingtes Geben ohne dabei auf sich acht zu geben, könnte man sagen, denn es geht ihr oft nicht gut.
So kam es mal zu der Situation, daß sie mit mir spontan etwas unternehmen wollte, ich aber grad Zeit für mich brauchte und freundlich aber wahrheitsgemäß auch so antwortete und „Nein“ sagte um von ihr zu hören, „wie man nur so ablehnend sein kann und das sie von meiner Liebe gar nichts spürt“, das war heftig.
Sinngemäß sagte Jesus wohl mal: „Liebe deinen Nächsten so wie dich selbst“ und was ich daraus ziehe ist, daß ich mich dazu auch erstmal selbst lieben sollte.
Ich denke jeder Mensch braucht Liebe und mangelt es an Selbstliebe bin ich mir selbst nicht genug. Ich fordere sie dann meist unbewusst von anderen durch bedingtes Helfen oder Geben ein oder erzeuge in der Partnerschaft eine Abhängigkeit, die mit der Hoffnung einher geht, der andere möge doch bitte ein Pflaster auf die Wunde kleben, die der eigene Mangel an Selbstliebe hinterlassen hat.
Gesellschaftlich ist das natürlich nicht vertretbar, denn wenn ich irgendwo sage, daß ich mich liebe, wird mir gesagt ich sei ein Egoist oder schlimmer noch, ich habe eine Persönlichkeitsstörung, einen Narzissmus Komplex und ich glaube auch das hat mal wieder „System“, aber ich komme vom Thema ab wie ich merke. 🙂
Ich bin jedenfalls gern für andere da, wenn es mir gut geht, und wenn es mir nicht gut geht, muß ich erstmal achtsam mit mir umgehen, mich abgrenzen und „Nein“ sagen um überhaupt dann so wieder für andere da sein zu können, wie ich es mir auch wünsche.
In diesem Sinne alles Liebe
Gunnar
Hallo lieber Gunnar,
letztlich, wenn wir geben, geben wir uns auch etwas! Und so kann es nicht ganz verkehrt sein. Vielleicht geht es ja nur darum, gerne zu geben! Und wenn es eben gerade für einen nicht passt, und wir nicht geben wollen, dann auch “Nein” sagen…oft hat man ja dann auch ein seltsames Gefühl, als ob etwas nicht stimmen würde, wenn wir um etwas gebeten werden, was wir nicht wirklich bejahen können. Dann sollte man sich einfach auf dieses Gefühl verlassen!
Lieben Dank für deinen Kommentar und deine Offenheit!
Ganz herzliche Grüße
Nicola