Ich geh ans Meer, kommst du mit?

Ich war heute am Meer….

heute, nachdem ich alle meine „Pflichten“ erledigt habe, bin ich nach Dillingen zu meiner Tochter gefahren, um gemeinsam zu überlegen, wie wir unseren freien Tag verbringen wollten. So recht hat es uns aber zu nichts gedrängt. Wir philosophierten mal wieder über das Leben bis das Wort „Meer“ fiel! Oh ja, das Meer! Wer verbindet das Meer nicht mit dem Gefühl von Freiheit? Für mich ist es eine Stimmung, die mir Unendlichkeit beschert.

 

Ich war dort: Durch einen Pinienwald führte ein schmaler Pfad, der Boden sandig und erdig zugleich und mit vielen Pieniennadeln bedeckt. Der Duft es Harzes stieg mir in die Nase und jeder Schritt wurde weich abgefedert, durch die heruntergefallenen Nadeln, der letzten Jahre. Ein wenig staubt der Boden und auch ein paar Wurzeln machen den Weg verwegen. Es ist heiß, doch das Dach der Bäume hält die Hitze ab. Eine Zikade ist zu hören und es dauert nicht lange, da fangen alle an zu zirpen und es klingt einfach wunderbar. Der Boden wird jetzt schon sandiger und jetzt kann ich es auch schon hören…. das Meer. Die Wellen, wie sie an den Strand spülen, sich überlagern und platschend wieder zurück ins Meer fließen. Die ersten Dünen tauchen auf der Lichtung des Pinienwaldes auf und jetzt wird der Geruch vom Meer intensiv, der Geruch von Fisch, Sand und Salz wird mit einer warmen Meeresbrise zu mir getragen, um mich zu begrüßen.
Dieser Augenblick ist so zauberhaft! Jetzt noch ein paar Schritte durch den noch kühlen Sand. Die Füße versinken immer wieder darin und lassen mich einsinken und das laufen ist anstrengend.
Nun sitze ich da, den Blick aufs Meer gerichtet, der Wind mit all dem Duft legt sich auf meine Haut und es fühlt sich an wie eine zarte Berührung…ja berührt bin ich, von diesem Anblick, es ist so unendlich, ich liebe diese Weite! Die Sonne steht kurz über dem Horizont und wärmt mich bereits mit ihrem orangefarbenen Strahlen im bunten Morgenhimmel. Da fliegen ein paar Möwen vorbei und kündigen sich mit ihrem „gelächter“ an. Ich höre Kinder, die bereits in ihr Spiel mit den Wellen vertieft sind. Meine Füße spielen mit dem Sand, ich grabe meine Füße tief in den Sand und da ist er noch schon kühl und feucht und erfrischt. Auch meine Hände wollen diesen Sand spüren und so nehme ich eine handvoll und lass den Puder durch meine Finger rieseln bis die Hände wieder leer sind und nur ein staubiges, salziges Gefühl zurück bleibt.
Dort sitze ich seit heute Früh..und jetzt sitze ich wieder da und kann bis in die Haarspitzen fühlen, wie es sich anfühlt und ich frage mich, was ist Realität! Es fühlt sich so Real an, wenn ich das tue, es baut sich eine Bühne auf, ich kann Szenarien sehen, fühlen, sehen, hören…ich bin da!!
Als wir das taten, war plötzlich alles andere verschwunden…nichts musste mehr getan werden, nichts war wichtig und es gab keine Sorgen…wir waren da…im Hier und Jetzt, völlig präsent, dass wir sogar unsere Geschichte zu zweit erleben konnten, indem jeder dem anderen sagte, was er sieht und was er fühlt! Einfach phantastisch, wie so etwas geht! Phantasie ist die Mutter der gelebten Kreativität. Und alles ging so leicht! Es war keine Flucht vor der Realität, es fühlte sich eher an, als ob man eine andere Betritt, eine irgendwie Bekannte, da ich schon oft am Meer war, aber es fühlte sich so gut und lebendig an, das ich behaupte, ich war dort, nein falsch, ich bin noch dort. Das rauschen der Wellen klingt noch in meinen Ohren, die Sonne geht mit einem strahlenden Glanz unter und der Himmel verfärbt sich langsam rosa-orange. Die Zikaden machen gerade ihre Pause und es wird nicht lange dauern, bis die erste wieder anfängt, das Lied anzustimmen. Ein wundervoller Tag am Meer geht zu ende, er schleicht sich aus, während die Schatten von mir und den Bäumen auf dem Olivenhain immer länger werden. Wenn es dann Dunkel wird, werde ich meinen Kopf auf mein Kissen legen und davon träumen, mit einem Lächeln auf den Lippen, am Meer aufzuwachen, mit dem Duft in der Nase, mit der wärmenden Brise auf der Haut und mit dem Gefühl dort zu sein und einen weiteren Tag mit dem Meer zu verbringen, mit der Leichtigkeit und der Freude eines Kindes!
Konnte ich dich ein wenig auf meine Reise mitnehmen? Warst du heute auch am Meer oder gehst du später hin?
Ich wünsche euch eine gute Nacht und schöne Träume….und wenn ihr ans Meer geht…nehmt ihr mich dann mit? 😉
Von ganzem Herzen und vom Meer…. eure Nicola

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