Zwei Dinge tun wir den ganzen Tag: Denken und Fühlen!! Aber vom Fühlen redet kaum einer!
Ich glaube, es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass wir nicht mehr fühlen. Freude ist super, aber alles was darunter ist…nein danke!
Ich bin im Sommer mal im Regen spazieren gegangen, ohne Schirm und es schüttete aus Eimern…ja, den Regen einfach anzu- nehmen und zu fühlen, wie es ist, wenn die Tropfen ins Gesicht fallen, auf die Haare und auf alles was nicht bedeckt ist. Meine Kleidung wurde auch triefend nass. Meine Hose tropfte, als hätte ich sie durch eine Pfütze gezogen. Der Regen war warm und sehr angenehm. Mir kamen nur sehr wenige Menschen entgegen, da keiner bei diesem Wetter raus gehen wollte..ja nicht einmal ein Hund! Und ich hatte meine Freude daran! Als ich nach Hause kam, zog ich erst mal eine Wasserlache hinter mir her und ich beschloss die Hose noch vor der Türe auszuziehen, denn ich wollte nicht mehr putzen als nötig. So war meine Haut kalt und ich sah aus, als hätte ich gerade ein Bad genommen…und dann gönnte ich mir genau das…ein schönes warmes Bad! Das war einfach nur wundervoll! Und der Tag war ein Tag, an dem ich so vieles spüren durfte…nur weil ich ohne Schirm durch strömenden Regen ging!
Was ich damit sagen will? Manchmal wollen wir etwas nicht fühlen, weil wir meinen, es wäre unangenehm und erkennen aber das Geschenk dahinter nicht!

Jedes Gefühl, das sich zeigt, möchte einfach nur gefühlt werden! Es will gesehen werden, angenommen und geliebt werden!
Wenn wir nicht fühlen und uns wehren, dann kommen wir in einen Zustand, der mit allem in den Widerstand geht und am meisten mit uns selbst! Und wenn wir im Widerstand sind, lieben wir uns meistens nicht, sind uns selbst gegenüber hart und kalt, ja und wir übertragen es auch auf andere! Wir fallen sozusagen aus der Liebe, so wie wir aus der Liebe gefallen sind, als wir geboren wurden.
Ich befasse mich schon eine ganze Weile mit Gefühlen, denn das ist das, was ich die letzten Jahre ganz viel tun durfte, ganz viel fühlen! Das sind auch meine Karten. Sie sind die „Aufzeichnung“ meiner Schritte, die ich in diesen Jahren machen durfte! Mit dem Fühlen, was sich gerade zeigt, habe ich lernen müssen, ja tatsächlich lernen, was da zu fühlen ist, weil ich oft nicht wusste, was das für ein Gefühl ist, das gerade präsent war. Oft, wenn ich das fühlte, was gerade da war, verwandelte es sich in ein anderes Gefühl. Bis ich dann irgendwann auch darüber las, dass das nicht selten ist. Denn ein Gefühl ist oft gedeckelt. Da bin ich wieder bei meinem Thema: Als Kind darfst du einfach nicht fühlen, was du fühlst. Also was machst du?
„Jetzt hör auf so wütend zu sein“ ….kennt sicher jeder. Aber wohin mit der Wut, wenn du sie nicht fühlen darfst? Was passiert mit dieser Wut, denn schließlich ist sie ja da! DU kannst sie fühlen, nur deine Eltern oder Freunde wollen deine Gefühle nicht aushalten. Vielleicht packst du sie dann weg, irgendwo hin und versuchst halt zu funktionieren…für ein bisschen Liebe. Darum kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wenn du Jahre später wütend bist, eine gewisse Traurigkeit mitschwingt. Denn erstens hat dir keiner zugehört und zweitens wurdest du mit dieser Wut einfach abgelehnt! Und diese Ablehnung verursacht eben Traurigkeit. So kann dann eben ein Gefühl mit vielen anderen Gefühlen vermischt sein, das irgendwann in der Kindheit so erlebt wurde. Und sich da wieder raus wühlen ist so unglaublich anstrengend und schwer! Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, und ob das für euch so stimmt…ich finde mich in dieser, meiner Erkenntnis, sehr gut wieder!
Der Hammer aber ist, dass wir die ganze Zeit fühlen! Immer und ständig! Und was machen wir? Wir denken! Das ist das was wir gelernt haben. DENKEN! Als gäbe es kein Gefühl! Wenn wenigstens Gefühl zu gleichen Teilen eine Berechtigung hätte!
Sich und bestimmte Situationen zu fühlen, ist eine Art Intuition, der, wenn wir ihr folgen, uns vor „Dummheiten“ bewahrt! Wer sich nicht fühlen kann, wird auch mit seinem Leben unweigerlich nicht richtig in Kontakt sein! Das ist wie München Innenstadt ohne Verkehrsregeln in der Stoßzeit! Man stößt zusammen, muss ausweichen, anhalten und warten, ständig drängelt einer dazwischen….fühlt sich dein Leben auch manchmal so an, wie Münchner Innenstadtverkehr?
Kennst du deine Gefühle oder deine Gedanken? Fühl da mal rein! Wie sehr kennst du dich?
Gerade Menschen, denen ein Missgeschick nach dem anderen passieren, haben keine Ahnung, wieso das so ist! Und es hängt mit der verlorenen Verbindung zu dir selbst ab! Abgeschnitten von den Gefühlen, machst du irgendwas. Und irgendwas bringt halt auch nur irgendwas in deinem Leben zum Vorschein! Dann bist du frustriert, weil dein Leben so unerfüllt ist. Wenn du aber weißt, dass du mit jedem Gedanken und jedem Gefühl in unterschiedlicher Intensität (Gefühl=Herz ist 5000x kraftvoller als ein Gedanke!!) deine Realität erschaffst, dann kannst du auf dein Leben ein erheblichen Einfluss nehmen und wenn es nur damit anfängt, keinen Müll für dein Leben zu produzieren, ist das schon ein Fortschritt!

Wow wundervoll geschrieben. Deine Texte sind so voller Liebe und Herz. Man spürt sofort, dass die Worte aus deinem Herzen entspringen und sie authentisch sind. Wundervoll. Jaaa das wünsche ich mir auch, immer mehr Menschen die authentisch sind und wissen wer sie wirklich sind. Und vorallem wünsche ich mir für unsere kleinen Seelen die Kinder, eine Welt, wo sie wertgeschätzt und in ihrem Sein ernstgenommen werden und mit ihnen verständnistvoll und einfühlsam umgegangen wird und das auf Augenhöhe. Ja das wünsche ich mir von ganzem Herzen. Mal sehen was mein Weg mir noch bringt. Ich bin gespannt….
Hallo liebe Angela,
die Welt ist in Bewegung und Menschen wie du, erkennen, dass wir irgendwie auf dem Holzweg sind, was unsere Kinder angeht! Und auch ich kann das sehr gut fühlen und auch sehen, wenn ich mir Kinder und Jugendliche ansehe, wie entfremdet sie von sich und ihren Gefühlen sind! Und auch sehr sehr viele Erwachsene! Und es macht mir so eine Freude, wenn ich Zeilen wie deine bekomme, ebenso authentisch und berührend, wie ich meine Texte schreibe, so gut es geht aus dem Herzen heraus! Für deinen Weg wünsche ich dir nur das Beste und vertraue, dass du schon darauf geführt wirst, wenn er dir und anderen dienlich ist, für eine neue Zeit!
Tief aus meinem Herzen und voller Dankbarkeit für deine schönen authentischen Zeilen! Nicola