Angst reloaded

Sich selbst lieben, ein Schlüssel, wenn er erst mal im Schloss umgedreht wird, ist ein Weg zu sich selbst. Es ist ein erstes Erkennen, wer du bist. Wenn du dich erkennst, kommt dein innerer Frieden zu dir zurück und damit auch deine Lebensfreude.

Ängste und viele Gefühle tauchen auf, und beides wollen wir nicht fühlen. Ängste machen unser Herz eng, ja spürbar, wenn du mal ganz bewusst deinen Brustraum fühlst, wenn du Angst hast. Unruhe, Nervosität sind für mich eine Art Angst, denn sie sind für mich kein natürlicher Ausdruck von uns selbst.
In Gefahrensituationen ist das schon natürlich, aber im alltäglichen Leben nicht. Stressbedingt reagieren wir so. Aber was ist Stress?
Stress ist für mich, wenn ich nicht sein kann, wie und wer ich bin. Wenn ICH das Gefühl habe, auf welche Art auch immer, nicht richtig zu sein! Und das dürfte auch auf ganz viele Menschen zutreffen.

Leider lernen wir von Kindesbeinen an, nicht richtig zu sein und so ist für mich eine der schlimmsten Programmierungen, durch Erziehung, genau dieses „NICHT RICHTIG SEIN“!
Ich begann meine Ängste zu heilen, indem ich ihnen erlaubt habe, da zu sein und mich und meine Ängste zu lieben. Und ich konnte, obwohl es Anfangs schwer war, diese Liebe für mich immer leichter fühlen. Nun habe ich mir eine neue Wohnung gewünscht und habe sie bekommen. Das war eine Entscheidung aus dem Herzen. Und ich dachte alles ist super!
Ich hatte durch den Umzug viel zu tun, war sehr oft abgelenkt und so habe ich das Fühlen sehr vernachlässigt, mit dem Resultat, das viele Ängste auf einer anderen Ebene wieder auftauchen!
Angst vor dem Versagen! Was, wenn jetzt, wo sich alles so gut anfühlt, alles wieder zusammenbricht? Und auch dabei erkenne ich ein Muster: Immer wenn es mir gut geht, erwarte ich ein neues Desaster! Und die Angst vor dem Desaster, lässt mich fühlen, dass ich meine GEDANKEN auf genau das ausrichte. Und ich weiß, dass sich mein Leben danach richtet, wo ich meine Aufmerksamkeit hinrichte. Ein Teufelskreis sozusagen. Die Angst, dass ich ein neues Desaster mit meiner Angst erzeuge, erzeugt nur wieder neue Angst! Jetzt bin ich wieder bei meinen Ängsten angelangt, auf einer neuen Ebene, aber sie sind noch da. Ich weiß nicht, ob es eine Zeitqualität ist, denn so wie ich gelesen habe, soll diese Ende Mai auch wieder sehr energiereich sein und vieles wird wieder durch gewirbelt, was vorher so klar erschienen ist. Auf mehreren Blogs konnte ich ähnliche Erfahrungen lesen. Vielleicht ist es auch ein bisschen von beidem. Es ist oft nicht leicht, eine bestimmte „Qualität“ aufrecht zu erhalten, denn kaum geht es mir besser, werde ich „schlampig“ und vernachlässige die innere Arbeit. Aber gut, jetzt habe ich es erkannt und kann damit weiter machen.

Erst einmal ist es wieder wichtig, die Angst da sein zu lassen, sie wieder anzunehmen und vor allem ganz liebevoll und mitfühlend mit sich umzugehen, wie mit einem kranken Kind. Dem würde keiner zumuten, wenn es Fieber hat und sich nicht gut fühlt, etwas zu tun, was ihm schaden würde! Und genau so ist es mit mir. Ich sehe dieses ängstliche Kind vor meinen Augen, und nehme es so fest in meine Arme, liebe und tröste dieses Kind so gut ich nur kann! Es ist wirklich eine so heilsame „Übung“ liebevoll zu sich selbst zu sein, denn dein inneres Kind bist ja auch du…nur bist du jetzt viel älter! Und so habe ich viele Kinder: Die Lebensfreude, das ist das Kind, das ich war, bevor ich durch die vielen Stopp’s und Nein’s in meiner unbändigen Lebensfreude gebremst wurde. So ähnlich ist es auch mit dem Kind der Leichtigkeit, immer wieder ermahnt, den Ernst des Lebens nicht zu unterschätzen! Das Kind der Fülle, was soll ich sagen, ich war nicht arm und mir ging es ganz gut, aber das Meiste, was wir, ich und meine damals beste Freundin, uns wünschten…sie bekam es …ich nicht. So möchte auch dieses Kind gerne geheilt werden. Ja und mein Kind, dass alles an „zu gering“ ausdrückt, ist einfach mein Mangelkind. Ich bin also im Endeffekt die „Mutter“ einer Horde Kinder, die an ihren Verletzungen leiden und die sie jetzt liebevoll heilen darf. Die Lebensfreude ist da die stabilste, denn sie ist so gut wie immer richtig gut drauf, und nimmt einfach fast nichts wirklich ernst. Wenn ich die „Lebenfreude“ manchmal bitte, mir zu helfen, den Mangel zu trösten, dann macht diese Lebensfreude oft nur Blödsinn…und ich liebe es, weil es tatsächlich pure Lebensfreude ist! Das letzte mal, als ich die Lebensfreude darum bat, den Mangel zu trösten, war es einfach zu gut drauf, kuschelte sich kurz an das „Mangelkind“ und etwas gelangweilt und den Schalk im Nacken sitzend, verpasste sie dem Mangel eine Kopfnuss…ich musste lachen…ja, das konnte ich so nachvollziehen…ewig das „gejammere“… und es tat so gut, wie dieses Lebensfreudekind, einfach nichts auf diesem Mangel gibt. Aber es waren ja noch die Leichtigkeit, die Fülle und die Liebe da…die taten dann ihr Bestes mit mir zusammen. Meine Seele hole ich auch dazu und dann habe ich das Bild von diesen Holzpuppen vor meinem inneren Auge, die ineinander geschachtelt immer kleiner werdend. Das fühlt sich so schön behütet an…obwohl all das ich bin, fühlt es sich manchmal so geteilt an. Zumindest für mich. Und ich finde es auch leichter, sich genau dem „Kind“ zu widmen, dass am meisten Aufmerksamkeit benötigt, es ist einfach intensiver.

Dieses Beachten der Ängste hat so eine enorme Wirkung. Gestern erst, habe ich den Text bis hierher geschrieben, dann war es schon spät und ich habe meiner Müdigkeit nachgegeben :D!
Und nur einen Tag, nachdem ich wieder angefangen habe, mich meinen Ängsten zu widmen, fühle ich schon wieder so viel Erleichterung! Meine Ängste sind immer mal wieder da, aber da ist die Leichtigkeit, die Lebensfreude und das Vertrauen, welches sich mehr in den Vordergrund drängt! Es ist wieder viel leichter, sich diese Qualitäten in den Tag zu holen. Ich bin mir selber dankbar, dass ich hier nicht wieder aufhöre, bloß weil ich diesen kleinen Rückfall hatte! Es ist immer wieder schön, dieses Gefühl der Freude zu fühlen. Da fühle ich mich dann auch wirklich wieder wie dieses Kind in Kindertagen! Und ich denke gerade daran, wie verzweifelt ich war, als ich mir eine neue Wohnung gewünscht habe und war dem Ziel schon so nahe! Also nicht aufgeben lohnt sich, weil du nie wirklich weißt, WIE nahe du schon deinem Ziel bist!

Diese inneren Bilder erleichtern es einem unheimlich, einen Moment so zu verändern. Immer wenn der kleine Mangel mal wieder „laut“ wird, suche ich mein Lebensfreude-Kind und dann sehe ich es um mich herumhüpfen…das ist so ein tolles Gefühl!

Was ich auch festgestellt habe, dieser Mangel taucht auch nur auf, wenn ich zu viel im Kopf bin! Da verschwindet auch die Leichtigkeit und das Vertrauen rutscht in den Keller. Als ich auch das gemerkt habe, also dass ich schon wieder im Verstand gelandet bin, habe ich mich auf mein Herz konzentriert. Das unterstütze ich dann damit, eine Hand auf mein Herz zu legen und mich auf es zu konzentrieren. Gerade morgens, wenn ich aufwache, geht mein Hirn in hohe „Drehzahlen“ , es rattert und bringt mich von der Unruhe in meine Ängste. Dabei merke ich wie ich richtig müde werde! Als ich heute meinen Fokus auf das Herz legte, weil mir dieser „Hirnpfurz“ wirklich auf die Nerven ging, war ich auf einen Schlag wieder wach und ich konnte fühlen, wie Erleichterung kam.

Ich schreibe das alles auf für euch, weil ich weiß, wie schwer es ist, einen Weg für sich zu finden und zu halten und ich mir erhoffe, dass ihr, die ihr einen Weg sucht, hier inspiriert werdet auch euren Weg zu finden und zu gehen. Dabei geht es nicht darum, alles zu „kopieren“, vielmehr darum, dass ihr das nutzt was ich euch schreibe, um selbst herauszufinden, was euch Erleichterung und Besserung bringt. Viele Wege führen nach Rom (Innen 😉 )…das ist meiner und vielleicht wird es auch deiner, oder auch nur ein Teil davon.

Ich will alle ermutigen, diesen scheinbar schweren Weg zu gehen, er kostet nur Zeit und Geduld, aber der „Gewinn“ ist überwältigend. Du bekommst ein anderes Leben! Und es IST anders, weil es eine neue Qualität bekommt! Du bekommst auch ein anderes Gefühl für dich und dein Leben und nimmst dich liebevoller wahr, was wiederum neue liebevollere Situationen in dein Leben zieht!
Ob es Ängste sind, oder Dinge, die wir nicht vergeben können, alles was wir aus der Vergangenheit mitschleifen, nehmen wir mit in unsere Zukunft. Mein Rucksack, was vergeben angeht, ist gefühlt, schon sehr klein. Ich habe tatsächlich keine Lust auf schweres Gepäck und Ballast auf meinem Weg. Ich habe schon oft den Satz gehört: Das ist einfach viel zu heftig, als das ich das vergeben könnte! Und dann wird noch ein fettes „Nein, dass kann ich nicht vergeben“ hinterhergeschoben. Es geht ja letztlich nur darum, dass DEIN Gepäck leichter wird und das verstehen viele nicht! Wir lassen jemand aus dem Rucksack frei, wenn wir verzeihen und dadurch wird unser Gepäck leichter! Das ist eigentlich schon alles, was passiert. Damit, dass man dem anderen die „Freiheit“ nicht gönnt, durch Nicht-Vergebung, bestrafen wir uns nur selbst!

Es geht darum, Raum für etwas Neues zu schaffen, denn auf alte Gedanken, Sorgen, Verletzungen etwas drauf zu packen, verstärkt das Alte nur. Es ist wie, ein altes gammeliges Essen mit neuem Essen zu vermengen…da schmeckt das Neue auch nicht mehr! Wirf das gammelige Essen weg und freue dich an der neuen Mahlzeit! Ja, der Vergleich gefällt mir! Essen und Gedanken/Gefühle haben da schon eine Parallele. Alles was rein kommt, darf dich und deinen Körper nähren, und was unnütz ist, darf auch gerne wieder gehen… 😉

Ich wünsche euch einen schönen sonnigen Tag, vielleicht ein Spaziergang im Park, auf einer Parkbank sitzend, kannst du ja mal fühlen, an was für „schlechten Erinnerungen“ du klebst und mal fühlen, ob es heute nicht ein wunderbarer Tag ist, dir und dem anderen die Freiheit und den Frieden zu schenken…
Oder du schaust deiner Lebensfreude mal wieder zu, wie sie durchs Leben springt… 😀 😀

Von ganzem Herzen eure Nicola

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